Affektkrampf
Ein Affektkrampf ist eine überschießende Reaktion auf eine emotionale Belastung im frühen Kindesalter.
Allgemeine Informationen:
- Synonyme: respiratorischer Affektkrampf, Wutkrampf, Schreikrampf
- Übersteigerte Reaktion des Kindes auf Wut, Angst, Enttäuschung, körperlichen Schmerz oder eine anderweitig emotional unangenehme Situation, es kommt zu einem unbewussten Luftanhalten während der Ausatmung , dadurch ensteht einBewusstseinsverlust durch reflexartigen Verschluss der Stimmritze
- Etwa 5% der Kinder erleiden mindestens einmal einen Affektkrampf
- Familiäre Häufung möglich (Eltern/Geschwister im Kindesalter auch Affektkrämpfe?)
- Frequenz der Anfälle sehr unterschiedlich: bis zu mehrfach täglich möglich
- Auftreten von Affektkrämpfen meist im häuslichen Umfeld (im Elternhaus, seltener bei Großeltern), meist kein Auftreten in der Kindertageseinrichtung
Betroffene Personen:
- gewöhnlich Kinder zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr, manchmal auch schon Beginn im Säuglingsalter
- Peak meist um den 2. Geburtstag herum
- Jungs häufiger betroffen, zumeist lebhaft und empfindsame Kindeer
Symptome:
- Beginn eines Affektkrampfes mit wütendem oder erschrecktem Gesichtsausdruck, gefolgt von Schreien
- in/nach der Ausatmung Aussetzen der Atmung
- Blässe oder Zyanose (Blaufärbung des Gesichtes)
- Bewusstlosigkeit
- In der Ohnmacht umgehende Entspannung des Körpers mit raschem Erwachen der Kinder
- Sehr selten epileptischer Anfall, dann zur Sicherheit diagnostische Abklärung mittels EEG
- Trotz der dramatischen Symptome NICHT gefährlich und KEINE neurologischen Spätfolgen
Therapie:
- Keine gezielte Behandlung erforderlich
- möglichst ruhig bleiben und darauf achten, dass keine ernsthaften Verletzungen entstehen
- keine Verhinderung von banalen, alltäglichen Schmerzerlebnissen bei heranwachsenden Kindern möglich (jedes Kind stößt sich mal an einer Kante oder fällt beim Laufen hin, etc…)
- Reduktion der emotionalen Intensität der Trotzanfälle durch Ablenkung und liebevolle Zuwendung
- Anpusten des Kindes oder kalte Kompresse auf die Stirn
- Bei wiederholt erfolglosen elterlichen Interventionen oder bei wütendem kindlichem Versuch, seinen Willen durchzusetzen ggf. nicht beachten des Kindes (cave: Umgebung sichern)
Verlauf/Prognose:
- Affektkrämpfe vergehen im späten Kleinkindalter meist von allein, entwicklungsneurologische Spätfolgen sind nicht beschrieben