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Covid-19-Impfempfehlung der STIKO für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren

Am 10.06.2021 hatte die STIKO  eine COVID-19-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren nur bei bestimmten Indikationen ausgesprochen und ansonsten auf die Möglichkeit der Impfung nach individueller Aufklärung und Nutzen-Risiko-Abwägung hingewiesen.

Die damalige Empfehlung basierte auf:
1. der Beobachtung, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland ein geringes Risiko haben, schwerwiegend an COVID-19 zu erkranken
2. einem begrenzten Kenntnisstand über seltene Nebenwirkungen der neuen mRNA-Impfstoffe in dieser Altersgruppe
3. ersten Berichten zu Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) im zeitlichen Zusammenhang mit mRNA-Impfungen, vor allem bei Jungen und jungen Männern
4. den zum damaligen Zeitpunkt laut Modellierung geringen Auswirkungen der Impfung dieser Altersgruppe auf den weiteren Verlauf der Infektionsausbreitung in Deutschland.

Aufgrund neuer Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, können mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe jetzt zuverlässiger beurteilt werden. Die sehr seltenen (!), bevorzugt bei jungen, männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen werden als Impfnebenwirkungen bewertet. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen hospitalisiert, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf. Umgekehrt weisen neuere Untersuchungen aus dem Ausland darauf hin, dass Herzbeteiligungen durchaus auch bei COVID-19-Erkrankungen auftreten. Zudem liegen bisher keine Daten für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfung bei Kindern und Jugendlichen vor. Schließlich ergaben aktuelle Überlegungen, dass für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion in einer möglichen 4. Infektionswelle unter der Berücksichtigung der aktuell vorherrschenden Delta-Variante besteht. Unsicher bleibt weiterhin, ob und wie häufig Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen auftritt.

Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Daten kam die STIKO  am 16.08.2021 zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen. Diese Empfehlung zielt in erster Linie auf den individuellen Schutz der geimpften Kinder und Jugendlichen vor COVID-19 und den damit assoziierten psychosozialen Folgeerscheinungen ab. Unverändert soll die Impfung nach ärztlicher Aufklärung zum Nutzen und Risiko erfolgen.

Auch in unserer Gemeinschaftspraxis der Kinder- und Jugendärzte werden weiterhin Covid-Impfungen von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Hierfür nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Praxispersonal auf. Wir beraten Sie gern!

 

Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-08-16.html

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