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Hyposensibilisierung

Bei immer wiederkehrenden allergischen Beschwerden kann eine Hyposensibilisierung gegen das entsprechende Allergen eine wirksame Behandlung sein. In diesem Ratgeber vermitteln wir allgemeine Informationen rund um dieses Thema, eine individuelle Beratung führen wir gern in unserer Sprechstunde durch.

Allgemeine Informationen:

  • Auch spezifische Immuntherapie (SIT) oder Allergieimpfung genannt
  • Wirksame Behandlungsmethode bei Allergien (Allergie= überschießende Reaktion des eigenen Immunsystems auf einen eigentlich harmlosen Stoff in der Umgebung)
  • Prinzip der SIT: Zuführen eines Allergieauslösers in steigender Dosierung, bis überschießende Immunreaktion nicht mehr eintritt und das Abwehrsystem den Allergieauslöser toleriert.
  • Einsatz ab einem Alter von fünf Jahren bei allergischem Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung und bei allergischem Asthma bronchiale (je nach Compliance)
  • Am häufigsten bei Pollenallergie, Symptombesserung in 80% der Fälle
  • Bei Milbenallergie Durchführung einer Hyposensibilisierung bei ausbleibendem Erfolg von Sanierungsmaßnahmen
  • Besonders Erfolg versprechend im Kindes- und Jugendalter:
    • Noch keine chronischen Veränderungen im Frühstadium einer allergischen Erkrankung
    • Das Abwehrsystem bei Kindern ist sehr lern- und veränderungsfähig
    • Beste Wirkung einer Hyposensibilisierung, wenn man nur auf einen oder wenige Allergieauslöser reagiert.

Verschiedene Formen der Hyposensibilisierung:

  • SCIT (Subkutane Immuntherapie):
    • am längsten erprobte und am häufigsten angewendete Form der Hyposensibilisierung.
    • Spritzen der Allergenlösung anfangs meist wöchentlich, später in der Regel monatlich über 3 bis 5 Jahre unter die Haut (=subkutan).
    • Belegter Langzeiteffekt der SCIT gegen Pollen über einen Zeitraum von 12 Jahren
    • Bei Insektengiftallergie meist Schnellhyposensibilisierung mit rascher Dosissteigerung innerhalb weniger Tage stationär im Krankenhaus, anschließend ambulante Fortführung
  • SLIT (Sublinguale Immuntherapie):
    • Allergenverabreichung täglich oder mehrfach wöchentlich (je nach Hersteller) als Tropfen oder Tablette unter die Zunge (=sublingual) über 3 Jahren ganzjährig oder nur während eines Teils des Jahres
    • Erste Dosis unter Beobachtung in der Arztpraxis, dann Fortführung im häuslichen Umfeld
    • Einsatz momentan hauptsächlich zur Therapie des Heuschnupfens durch Gräserpollen
    • Bei akuten Entzündungen der Mund- oder Rachenschleimhaut, bei größeren chirurgischen Eingriffen in der Mundhöhle, bei akuter Magen-Darm-Infektion oder unkontrolliertem Asthma Unterbrechen der Behandlung!

Mögliche unerwünschte Reaktionen:

  • Leichte örtliche Reaktionen wie geringe Schwellungen an der Einstichstelle (häufig)à lokal kühlende Maßnahmen meist ausreichend!
  • Stärkere Schwellungenà immer Nachbeobachtung in der Praxis
  • Selten: Juckreiz, Hautausschlag, Unwohlsein oder Husten, manchmal auch Atemnot, Herzklopfen oder Schwindel
  • sehr selten und fast nur bei Erwachsenen (leiden oft noch an weiteren Krankheiten): Kreislaufschock (entsprechende Notfallmedikation bei SCIT in der Praxis stets vorhanden

Was bei der Duchführung beachtet werden muss:

  • Möglichst genaues Einhalten der Abstände zwischen den einzelnen Behandlungen
  • Nach der Injektion muss der Patient noch mindestens 30 Min. zur Nachbeobachtung in der Praxis bleiben
  • Am Tage der Hyposensibilisierung keine (starken) körperlichen Belastungen!
  • Während der Behandlung möglichst Meiden der ursächlichen Allergieauslöser

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