Überspringen zu Hauptinhalt

Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter

Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. In diesem Ratgeber geht es darum, Kindern und ihren Eltern Informationen zu geben, um die Ursachen besser zu verstehen, Symptome zu erkennen und im Fall eines akuten Athmanfalls richtig zu reagieren.

Definition:

  • Häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter (etwa 10% aller Kinder betroffen), Jungen mehr als Mädchen betroffen
  • chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut führt zur Überempfindlichkeit der Atemwege gegenüber verschiedenen Reizen, dadurch Schwellung der Schleimhaut („Schleimhautödem“) mit anfallsweiser Verengung der Atemwege
  • Enge Verknüpfung mit atopischer Disposition (Atopie= erbliche Veranlagung, folgende Erkrankungen zu entwickeln: Heuschnupfen, Neurodermitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten)
  • 80-90% der betroffenen Kinder entwickeln Symptome bis zum 5. Lebensjahr

Symptome:

  • Erschwerte (Aus-)Atmung bis hin zur Atemnot mit pfeifendem Atemgeräusch („Wheezing“)
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust
  • Verminderte Belastbarkeit

Auslösende Faktoren:

  • Allergien (Inhalationsallergene: Pollen, Nahrungsmittel, …)
  • Infektionen
  • Sport
  • Umweltfaktoren (kalte Luft, Tabakrauch!!!)
  • Weitere Faktoren: Stress, Medikamente

Formen:

  • Allergisches (=extrinsisches) Asthma bronchiale
  • Nicht allergisches (intrinsisches) Asthma bronchiale: Infektasthma, Belastungsasthma
  • Gemischtes Asthma bronchiale: allergische und nichtallergische Faktoren kommen zusammen, im Kindesalter am häufigsten!

Diagnostik:

  • Anamnese (inklusive Familienanamnese)
  • Körperliche Untersuchung
  • Lungenfunktionsprüfung (erst ab Vorschulalter effizient möglich!)
  • Peak flow (zur regelmäßigen Selbstkontrolle der Ausatemgeschwindigkeit)
  • Ggf. Allergiediagnostik
  • Weiterführende Diagnostik (Immundiagnostik, Schweißtest, …) mit Kinderarzt besprechen

Behandlung:

  • Stufentherapie (Stufe 1-4) je nach klinischen Beschwerden und Lungenfunktionsergebnis
  • Leichtes Asthma: Salbutamol (kurzwirksames, bronchienerweiterndes Spray) bei Bedarf, keine Dauermedikation
  • Mäßiges Dauer-Asthma: zusätzlich zur Bedarfsmedikation entzündungshemmende Therapie mit einem inhalativen Cortisonpräparat in niedriger Dosis
  • Mittelschweres Dauer-Asthma: zusätzlich zur Bedarfsmedikation entzündungshemmende Therapie mit einem inhalativen Cortisonpräparat in mittlerer Dosis oder Therapie mit einem Kombinationspräparat aus langwirksamem bronchienerweiterndem Spray und Cortison
  • Schweres Dauer-Asthma: zusätzlich zur Bedarfsmedikation entzündungshemmende Therapie mit einem inhalativen Cortisonpräparat in hoher Dosis, ggf. Cortison in Tablettenform
  • Ggf. Antiallergische Begleittherapie bei allergischem Asthma (Cetirizin, Loratadin, Fenistil, …)
  • Langfristig Hyposensibilisierung bei allergischer Ursache der Beschwerden gegen verursachendes Allergen (Inhalationsallergene: Frühblüher, Gräser, selten Hausstaubmilbe)

Akuter Asthmaanfall:

  • Peak flow <80% des Bestwertes, Atemnot, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
  • Umgehende Initialtherapie mit dem „Notfallspray“ (meist Salbutamol) 2-4 Hub, ggf. alle 10 Minuten wiederholen!
  • wenn vorhanden, Verabreichung eines Notfallcortison-Präparates
  • bei anhaltenden Beschwerden trotz Notfallmedikation Arzt konsultieren!

Prognose:

  • gut! Symptome verschwinden oft im Jugendalter, ABER Überempfindlichkeit der Atemwege bleibt bestehen.

Auf der Seite des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. (DAAB) finden Sie viele hilfreiche Informationen rund um das Thema Asthma :

https://www.daab.de/

An den Anfang scrollen