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Mykoplasmen-Infektionen

Mykoplasmen sind seit dem Sommer 2024 in aller Munde, dabei gibt es diese Erreger schon immer. Allerdings sind auch wir Kinderärzte von dem Anstieg der Infektionszahlen überrascht. Dabei sind die Infektionen mit diesen Erregern sehr mannigfaltig mit Infekten der oberen und unteren Atemwege (Obstruktive Bronchitiden und Pneumonien) sowie der Harnwege und des Genitaltrakts.

Erreger:

  • Mycoplasma pneumoniae oder hominis
  • Gruppe von sehr kleinen Bakterien, welche meist durch Tröpfcheninfektion übertragen werden
  • unterscheiden sich von anderen Bakterien, da sie keine Zellwände haben, welche normalerweise von Antibiotika geschwächt werden und daher von vielen dieser Medikamente nicht wirksam bekämpft werden können (sog. „atypische Erreger“)

Betroffene Personen:

  • Meist Schulkinder und Jugendliche, aber generell ist eine Ansteckung aller Altersgruppen möglich

Inkubationszeit:

  • 2-4 Wochen

Symptome:

  • Meist milder Verlauf, daher nicht zwingend medikamentöse Therapie notwendig!
  • schleichender Beginn mit leichtem bis moderatem Fieber, Abgeschlagenheit, Hals- und Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellung im Halsbereich und trockenem Husten
  • So genannte „atypische Pneumonie“ mit anhaltendem Husten, Atembeschwerden, auskultatorischen Rasselgeräuschen oder Knistern möglich, ggf. auch als sog, „kalte Lungenentzündung“ ohne Fiebe

Diagnostik:

  • Klinischer Untersuchungsbefund
  • Mykoplasmen-PCR aus Rachenabstrich
  • Antikörper-Nachweis (IgG,IgM) im Blut
  • derzeit leider kein flächendeckender Schnelltest möglich

Behandlung:

  • Symptomatisch (körperliche Schonung, viel trinken, Sportkarenz)
  • Bei reduziertem Allgemeinzustand gezielte antibiotische Therapie mit einem Makrolid-Antibiotikum (Clarithromycin, Azithromycin, …)

Infektionsschutz:

  • Allgemeine Hygienemaßnahmen
  • Bei Krankheitssymptomen Meidung von Gemeinschafsteinrichtungen

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