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Schreiunruhe

Unruhezustände mit Schreien sind ein weit verbreitetes Phänomen und können Eltern an ihre Grenzen der Belastbarkeit bringen. Daher haben wir einige Tipps für unsere Eltern zusammengetragen.

Jeder kleine Säugling schreit, doch einige Babys schreien besonders viel – insbesondere am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden. Diese Kinder werden als Schreibabys bezeichnet. Bis zum 3. Lebensmonat schreien etwa 16% der Babys in Deutschland exzessiv, wobei Jungen und Mädchen gleichermaßen betroffen sind. Zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat sinkt die Rate exzessiv schreiender Babys deutlich. Alle anderen Babys schreien durchschnittlich etwa 30 Minuten pro Tag, wenn sie hungrig oder müde sind.

Früher nahm man an, dass die Luft im Bauch die Ursache für das Schreien sei, weil sie Bauchschmerzen und Blähungen verursacht, und sprach deshalb auch von „Dreimonatskoliken“, weil das Schreien meist um den 3. Lebensmonat herum plötzlich abnahm. Heute weiß man, dass die Luft im Bauch die Folge des Luftschluckens während des Schreiens ist. Dadurch wirkt der Bauch der Babys hart und angespannt, die Beinchen sind angezogen.

Die früher üblichen Empfehlungen wie Fencheltee oder sogenannte Entschäumer (Lefax, Sab simplex) wirken daher nur bedingt. Eine Bauchmassage, beispielsweise mit Kümmelsalbe, kann lindernd wirken, da sie die gesamte Atmosphäre und das Baby entspannt.

Ein schreiendes Baby versetzt seine Eltern in Alarmbereitschaft- versuchen Sie es daher mit folgenden Tipps:

  • fester Rhythmus im Alltag Rituale frühzeitig einführen
  • Überreizung vermeiden überschaubare Tagesabläufe, nicht zu viel Besuch
  • Übermüdung des Kindes vermeiden bei Müdigkeitszeichen, spätestens nach 1-2 Stunden Wachzeit Beruhigen und ggf. zum Schlafen bringen
  • Schreiphasen überbrücken mit Spazieren gehen im Kinderwagen oder Tragen des Kindes (Tragetuch, Tragehilfe)
  • Bei Blähungen:
    – Bauchlage (nicht zum Schlafen!)
    – Dosierte Wärme z.B. mit einem Kirschkernkissen auf dem Bauch (Cave: Verbrennungsgefahr!)
    – Entspannende Bauchmassage im Uhrzeigersinn mit Kümmelsalbe oder z.B. Malvenöl von Wala
    – 1xtäglich Carum carvi comp. Zäpfchen („Kümmelzäpfchen“) von Wala für einige Tage
  • Belladonna/Chamomilla Globuli von Wala vor jeder Mahlzeit 2 Stück auf der Zunge zergehen lassen. Wenn nach 1-2 Tagen kein Erfolg zu sehen ist, gibt es auch andere homöopathische Mittel nach Rücksprache mit Ihrem Arzt
  • „Energieauftankezeiten“ organisieren Kind mit Papa/Oma/Freundin zum Spazieren gehen schicken und in diesen Zeiten entspannen!!!

Achtung: Schütteln sie nie Ihr Baby, wenn Sie das Schreien nicht mehr ertragen können!
Atmen Sie tief durch, verlassen Sie ggf. kurz den Raum und holen Sie, falls erforderlich, Hilfe!

Quelle: „Schreibaby“, Kinderärzte im Netz, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte

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